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[WIP] More about nd.zwo
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zeitschlag committed Jul 6, 2024
1 parent af4db0a commit c78563e
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28 changes: 18 additions & 10 deletions content/2024-07-04_nd-zwo-probleme.md
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title = "Was bisher nicht geklappt hat"
title = "Was bisher (nicht) geklappt hat"
slug = "nd-zwo-lief-nicht"
draft = true
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Expand All @@ -10,26 +10,34 @@ Nachdem es im ersten Teil um den aktuellen Stand ging, möchte ich in diesem Art

## Was bisher geschah

Zeitungen leben für gewöhnlich davon, Werbung, Gossip und Kreuzworträtsel zu verkaufen, die Journalismus querfinanzieren, wie [Michael Seemann es auf Mastodon formulierte](https://fnordon.de/@mspro/112665708549765732). Nur: Im _nd_ gibt es kaum Werbung und mit Sudoku und Nachrichten alleine verdient man kein Geld.
Zeitungen leben für gewöhnlich davon, Werbung, Gossip und Kreuzworträtsel zu verkaufen, die Journalismus querfinanzieren, wie [Michael Seemann es auf Mastodon formulierte](https://fnordon.de/@mspro/112665708549765732). Nur: Im _nd_ gibt es kaum Werbung und mit Sudoku und Nachrichten alleine [verdient man kein Geld](https://bullenscheisse.de/2018-11-15-zeitungen/).

Stattdessen gibt es das _nd_ noch, weil Print-Abonnent\*innen der Zeitung treu bleiben oder vergessen, ihr Abo zu kündigen. Das Problem: Sie sind alt und sterben. Die Hoffnung: Mehr junge Leute schliessen ein Digital-Abo ab. Für mindestens 15 Euro im Monat. 15 Euro pro Monat sind für eine App sehr viel Geld. Netflix verlangt 14 Euro.

Während die _junge welt_ beispielsweise konsequent auf Papier setzt und eine Printstrategie fährt, kann es sich das _nd_ schlicht und ergreifend nicht mehr leisten, jeden Tag eine gedruckte Zeitung zu produzieren. Deshalb gibt es den Plan, die Zeitung Stück für Stück zu digitalisieren, damit man wenigstens am Wochenende noch eine Zeitung im Briefkasten hat. Dieser Prozess geht sehr langsam vonstatten, während das Eigenkapital munter weiter schmilzt.
Während die _junge Welt_ beispielsweise konsequent auf Papier setzt und eine Printstrategie fährt, kann es sich das _nd_ schlicht und ergreifend nicht mehr leisten, jeden Tag eine gedruckte Zeitung zu produzieren. Deshalb gibt es den Plan, die Zeitung Stück für Stück zu digitalisieren, damit man wenigstens am Wochenende noch eine Zeitung im Briefkasten hat. Dieser Prozess geschieht sehr langsam, vielleicht zu langsam, während das Eigenkapital munter weiter schmilzt.

Seit Anfang des Jahres wurde in [Zusammenarbeit](https://www.nd-aktuell.de/artikel/1181948.homestory-app-nd-digital-neues-aus-der-postkapitalistischen-zukunft.html) mit der schweizer Wochenzeitung _woz_ mit [nd.digital](https://genossenschaft.nd-aktuell.de/digital) besagte App für die Digitalisierung entwickelt und seit Mai die Montagsausgabe durch sie ersetzt. Weitere Wochentage sollen — und werden — folgen, aber eben immer nur peu à peu.
Seit Anfang des Jahres wurde in [Zusammenarbeit](https://www.nd-aktuell.de/artikel/1181948.homestory-app-nd-digital-neues-aus-der-postkapitalistischen-zukunft.html) mit der schweizer Wochenzeitung _woz_ mit [nd.digital](https://genossenschaft.nd-aktuell.de/digital) besagte App für die Digitalisierung entwickelt. Seit Mai wird die Montagsausgabe durch sie ersetzt. Weitere Wochentage sollen — und werden — folgen, aber eben immer nur peu à peu.

Um gerade dem älteren Publikum den Umstieg zu erleichtern, gibt es unter anderem eine Hotline und regelmässige Hilfsangebote im FMP 1. Ob und wie die Print-Abonnent\*innen gerade die weitere Digitalisierung mitmachen, steht in den Sternen, die Downloadzahlen sind überschaubar. Gleichzeitig sind nahezu alle Artikel kostenlos auf der Webseite des _nd_ zugänglich. Warum also 15, 20 Euro für ein Abo ausgeben und nicht für Netflix?
Um gerade dem älteren Publikum den Umstieg zu erleichtern, gibt es unter anderem eine Hotline und regelmässige Hilfsangebote im FMP 1. Ob und wie die Print-Abonnent\*innen gerade die weitere Digitalisierung mitmachen, steht in den Sternen, die Downloadzahlen sind überschaubar. Gleichzeitig sind nahezu alle Artikel kostenlos auf der Webseite des _nd_ zugänglich. Warum dann also 15, 20 Euro für ein Abo ausgeben und nicht für Netflix?

Das _nd_ braucht Geld, braucht neue Digital-Abonnent\*innen. Weil die nicht einfach vom Himmel fallen, hat die Redaktion die Kampagne ["nd.Dreitausend"](https://genossenschaft.nd-aktuell.de/nd-dreitausend) entwickelt. Das Ziel: 3.000 neue Digital-Abos. Der Weg: Engagierte Leser\*innen sollen in ihrem Bekanntenkreis für das _nd_ werben und können die Kampagne mit Sharepics in den sozialen Medien unterstützen. In den angestrebten Verlusten für 2024 von mehr als 200.000 Euro sind 2.000 Abos übrigens schon eingepreist.

Die Hoffnung ist, dass die Menschen das _nd_ als Stimme der Linken, als Infrastruktur begreifen und sich solidarisch an der Finanzierung beteiligen, als wäre sie eine Stadtbücherei. Ein schöner Gedanke, aber realistisch? Ich habe Zweifel.
Die Hoffnung ist, dass die Menschen das _nd_ als Debattenmedium, als Stimme der Linken, als Infrastruktur begreifen und sich solidarisch an der Finanzierung beteiligen, als wäre sie eine Stadtbücherei. Ein schöner Gedanke, aber realistisch? Ich habe Zweifel.

Das anekdotische Feedback meines Bekanntenkreises reicht übrigens von "15 Euro sind viel zu viel" bishin zu "Das _nd_ ist objektiv betrachtet keine gute Zeitung. Da kann jede\*r schreiben und das merkt man. Außerdem streiten sich die Leute die ganze Zeit unmoderiert." Die ZEIT beispielsweise mache das wesentlich besser.
Das anekdotische Feedback meines Bekanntenkreises reicht übrigens von "15 Euro sind viel zu viel" bishin zu "Das _nd_ ist objektiv betrachtet keine gute Zeitung. Da kann jede\*r schreiben und das merkt man. Außerdem streiten sich die Leute die ganze Zeit unmoderiert." Die ZEIT beispielsweise mache das mit ihrem Streitressort wesentlich besser.

Das _nd_ will einen Journalismus von links bieten, gleichzeitig aber Nachrichten verkaufen, bei denen eine gedruckte Zeitung naturgemäß hinterherläuft. Mir drängt sich der Eindruck auf, dass es bisweilen eher Journalismus _über_ links ist: Das _nd_ ist eine Zeitung der Redaktion für die Redaktion.
Doch nicht nur das Geld ist knapp, es mangelt auch an Leuten, die einfach Arbeit erledigen. Sich beteiligen. Ja, auch unbezahlt. Bei mehr als 1.200 Genoss\*innen wundert mich das ein bisschen.

Die anvisierte Zielgruppe "Links" ist dabei extrem schwammig und jetzt auch nicht unbedingt zahlungskräftig.
Das _nd_ will einen Journalismus _von_ links bieten, gleichzeitig aber Nachrichten verkaufen, bei denen eine gedruckte Zeitung naturgemäß hinterherläuft. Mir drängt sich auch der Eindruck auf, dass es bisweilen eher Journalismus _über_ links ist: Das _nd_ ist eine Zeitung der Redaktion für die Redaktion, eine Zeitung für Genoss\*innen, die sich für teuer Geld eingekauft haben. Von den Mitarbeiter\*innen des _nd_ haben übrigens nicht alle Anteile: Viele können es sich die 500 Euro schlicht nicht leisten.

Man sieht die [Notwendigkeit der Veränderung](https://www.nd-aktuell.de/artikel/1183187.nd-genossenschaft-licht-am-ende-des-tunnels.html), will, muss aber so lange wie möglich weiter machen wie bisher. Lauter Dilemmata. Nichts halbes, nichts ganzes. Ich sehe Mängelverwaltung, ich sehe wenig Mut und Ideen zur Veränderung. Ich sehe Angst und Lethargie und kann das alles nachvollziehen. Gleichzeitig sehe ich, dass die Zeit abläuft: Das _nd_ steht mit dem Rücken zur Wand und verhält sich wie ein Reh auf einer nächtlichen Landstraße im Scheinwerferlicht.
Die anvisierte Zielgruppe "Links" ist dabei extrem schwammig und jetzt auch nicht unbedingt für tiefe Geldbeutel bekannt.

Das _nd_ ist in absehbarer Zeit nicht mehr, wenn es so weitermacht, wie bisher. Aus dieser bitteren Wahrheit erwächst allerdings auch eine riesengroße Chance: Man kann machen, was man will. Und diese Chance kann man nutzen.

In den letzen Monaten wurde ich mehrmals daran erinnert, dass das _nd_ ein durchaus innovatives Medium ist, sein muss. Es bietet jungen Menschen die Möglichkeit, sich auszuprobieren. Erste Schritte im Journalismus zu wagen. Neue Konzepte zu erproben. Kommen sie an, erwächst daraus das nächste Problem: Andere Medien winken mit Geld und weg sind sie.

Man sieht die [Notwendigkeit der Veränderung](https://www.nd-aktuell.de/artikel/1183187.nd-genossenschaft-licht-am-ende-des-tunnels.html), will, muss aber so lange wie möglich weiter machen wie bisher. Lauter Dilemmata. Nichts Halbes, nichts Ganzes.

Ich sehe Mängelverwaltung, ich sehe wenig Mut zur Veränderung und einzelne Ideen. Ich sehe Angst und Lethargie und kann das alles nachvollziehen. Gleichzeitig sehe ich, dass die Zeit abläuft: Das _nd_ steht mit dem Rücken zur Wand und verhält sich wie ein Reh auf einer nächtlichen Landstraße im Scheinwerferlicht.

Was tun?
3 changes: 2 additions & 1 deletion content/2024-07-04_nd_zwo-die-lage.md
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Expand Up @@ -18,6 +18,7 @@ Zu Beginn ein paar Hinweise:

1. Ich bin weder Journalist, noch Zeitungsmacher und auch wenn mein Name Gegenteiliges suggeriert, habe ich die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen. Ich habe von Zeitung, Medien und Co. entsprechend wenig Ahnung, möchte aber, dass sich etwas ändert, habe mit verschiedenen Leuten gesprochen und möchte meinen Plan skizzieren.
2. Ich schreibe für das _nd_ montags den [Newsletter Muckefuck](https://newsletter.nd-aktuell.de/muckefuck) und werde dafür bezahlt. Außerdem habe ich bei der Appentwicklung ausgeholfen und auch dafür eine (überschaubare) Rechnung gestellt, denn eigentlich bin ich [selbstständiger Programmierer](https://zeitschlag.net/lebenslauf/).
3. Ich besitze zwei Anteile an der nd.Genossenschaft.

Zurück zum Thema:

Expand All @@ -33,7 +34,7 @@ Gesellschafter der GmbH war damals unter anderem die Partei "Die Linke", weswege

> Der Aufbau einer Genossenschaft braucht Zeit und Geld. Ein Betrieb funktioniert nicht von heute auf morgen genossenschaftlich.
Die andere Hälfte der Zeitung gehörte zu einem großen Teil [Matthias Schindler](https://de.wikipedia.org/wiki/Matthias_Schindler_(Manager)). Im _taz_-Artikel wird er übrigens mit den Worten zitiert:
Die andere Hälfte der Zeitung gehörte zu einem großen Teil [Matthias Schindler](https://de.wikipedia.org/wiki/Matthias_Schindler_(Manager)). Im obrigen _taz_-Artikel wird er übrigens mit den Worten zitiert:

> Ich glaube an das ND und will es erhalten.
Expand Down
69 changes: 69 additions & 0 deletions content/2024-07-05_nd-zwo-ideen.md
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@@ -0,0 +1,69 @@
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title = "Und nun? Was tun!"
slug = "nd-zwo-was-tun"
draft = true
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Im ersten Teil ging es um die wirtschaftliche Lage, im zweiten Teil ging es um die bisherigen Versuche. In diesem dritten und letzten Teil zu _nd.zwo_ möchte ich schliesslich Bausteine für eine mögliche Lösung skizzieren.

<!-- more -->

## Das Ziel

Ich schrieb es bereits im ersten Teil:

> Ich will eine große, eine starke, gute, linke Zeitung. Eine Zeitung, die Politik macht und fordert. Eine Zeitung, die auf den Tisch haut und Krawall verursacht. Eine Zeitung, die ihre Leute gut bezahlen kann.
Ein Freund schrieb:

> Ich will was, was sich Arbeiter\*innen in ihren Whatsapp-Kanälen zuschicken.
Die Stärke des _nd_ ist nicht tagesaktueller Journalismus. Es ist zeitloserer Journalismus von gestern, der auch heute und morgen noch relevant — und interessant — ist. Gute, exklusive Berichte. Recherchen wie die zu den [Zuständen in Tegel](https://www.nd-aktuell.de/artikel/1181267.fluechtlinge-ankunftszentrum-in-berlin-tegel-fatale-zustaende-fuer-gefluechtete.html), die vor Gericht ausgefochten werden musste.

Dabei muss sich _nd_ seiner neuen, potientiellen, jungen Zielgruppe annähern und immer wieder und wieder klarmachen: Journalismus ist nicht umsonst, aber auch nicht kostenlos. Wer ihn konsumieren will, muss sich beteiligen und bezahlen. Das widerspricht sicherlich dem linken Ideal von Zugänglichkeit, aber auch eine linke Zeitung existiert nicht im luftleeren Raum.

## Gründe zu zahlen

Es braucht handfeste Gründe, zu zahlen. Ein solcher Grund ist eine bezahlbare, aber harte Paywall. Ansätze gibt es mit der App bereits, nur unterlaufen der hohe Preis von 15—20 Euro und dass sämtliche Artikel frei zugänglich auf der Webseite stehen, diese Bestrebungen. Stattdessen lautet der Vorschlag: Paywall und 5 Euro pro Monat. Fertig.

Menschen, die einen Großteil ihres Erwerbslebens hinter sich haben, haben ganz andere finanzielle Möglichkeiten als junge Erwachsene in Zeiten von Krisen, Kriegen, Inflation. Das ist eine Realität und dafür braucht es ein entsprechendes Angebot.

Es mag schmerzhaft anmuten, Journalismus quasi verschenken zu müssen, aber gleichzeitig ermöglicht man potentiell mehr Leuten Zugang auf eben diesen Journalismus. Die Leute nehmen eine App war. Sie zahlen nicht (nur) für Journalismus, sondern für eine App. Und wenn ich für 15—20 Euro pro Monat Netflix oder die Öffentlich-rechtlichen bekomme, warum soll ich dann die gleiche Summe für eine einzelne, weitere App ausgeben? Linker Journalismus hin oder her.

## Links, radikal, konsequent digital

Abgesehen von Inseraten der Linkspartei und ihrem Umfeld und _Zapf Umzüge_ gibt es kaum Werbung im _nd_, also auch kein Geld. Es müssen die Inhalte _der_ Grund sein, das _nd_ zu lesen und zu bezahlen. Und da ist viel Luft nach oben.

Anstatt einer klaren Linie zu folgen, ist das _nd_ voller unmoderierter Widersprüche. Problematische Palästinasolidarität, die auch bei _Klasse gegen Klasse_ oder _junger Welt_ erscheinen könnte, findet dort genauso ihren Platz wie Texte vom anderen Ende des Spektrums, auch Putin-Freund\*innen wie Gabriele Krone-Schmalz wird eine Bühne geboten. Im Redaktionsstatus ist explizit von einem "linkspluralistischen Profil" die Rede, aber vielleicht geht es dem _nd_ auch deshalb wirtschlaftlich schlecht, weil es einfach kein Bedarf nach einer linkspluralistischen Zeitung gibt?

Axel Springer hat seine fünf Grundsätze. Die muss man nicht teilen, aber dadurch gibt es ein festes Wertegerüst, das dem _nd_ fehlt. Das _nd_ hingegen will es allen irgendwie recht machen — oder auch nicht — und ist dadurch alles und nichts. Ein Ort der unterschwelligen innerlinken Debatte ohne große Außenwirkung. Ein Sturm im Wasserglas.

Dazu kommt: Im _nd_ produzieren älteren Akademiker\*innen eher Journalismus für ältere Akademiker\*innen. Und das, obwohl man junge Leute vom Digital-Abo überzeugen möchte?

Wo ist der Mut? Warum setzt man nicht konsequent von Montag bis Freitag auf die Digitalausgabe und am Wochenende zusätzlich auf gedrucktes Papier? Dieser Schritt wird auf lange Sicht eh kommen, ihn vorzuziehen sorgt im schlimmsten Fall lediglich dafür, dass das Unausweichliche früher eintritt.

## Krawall und Remmidemmi

Eine digitale Ausgabe hat einen weiteren Vorteil: Man muss nicht krampfhaft Seiten füllen. Es fällt nicht auf, wenn ein Text mehr oder weniger erscheint, man kann auf Qualität statt Quantität setzen. Mit einem klaren Wertegerüst bietet das außerdem die Möglichkeit, konsequent Forderungen zu formulieren. Konsequent linke Politik zu machen. Laut sein, populistisch sein, Öffentlichkeit generieren. Ich glaube, hier gibt es ein großes Potential.

Tagesaktuelle Nachrichten bekomme ich aus den öffentlich-rechtlichen Medien, dafür brauche ich das _nd_ nicht. Ich will Hintergründe. Und ich will kurze, knallige und/oder unterhaltsame Beiträge, gerne auch in anderen Formaten. Gute Ansätze vom _nd_ dafür sind "[Anarchist\*innen in der Ukraine](https://www.youtube.com/watch?v=lIXRO8LBvCY&list=PL0zPxhlmI6jpSNZ1WVW2Oo02zWQxmmHZM)" oder auch die "[Rote Brause](https://www.nd-aktuell.de/podcasts/rote-brause)".

Ich will mehr Kooperationen, national und international. Inhalte und Perspektiven, die ich sonst nicht sehen würde. _Der Freitag_ arbeitet mit dem _Guardian_ zusammen, das [_nd_ neuerdings mit _il manifesto_](https://www.nd-aktuell.de/artikel/1183174.italienische-linke-direktor-von-il-manifesto-opposition-geht-einfacher.html). Ein guter Anfang, aber hoffentlich nicht das Ende. Nur scheinen gerade linke Medien in Deutschland einer Zusammenarbeit gegenüber nicht besonders aufgeschlossen.

## nd.zwo

Mir ist bewusst, dass das bisweilen fundamentale Brüche mit dem _nd_ wären. Und ob das Gesamtpaket aus bezahlbarem Preis und guten Inhalten ausreichen, um auch kurzfristig (genug) Geld zu erwirtschaften und Gehälter zu bezahlen, ist fraglich.

Aber wann wäre angesichts der desolaten wirtschaftlichen Situation des _nd_ eine bessere Gelegenheit, ein besserer Zeitpunkt, das in Erfahrung zu bringen? Als Kontrast zum "Weiter so!", das wohl absehbar gegen die Wand fährt, ein "Anders!", das eine Perspektive bietet. Vorwärts immer, rückwärts nimmer.

Und hier kommt _nd.zwo_ ins Spiel. Wenn sich die Änderungen nicht im _nd_ umsetzen lassen, dann vielleicht daneben, ganz gleich ob unter dem Dach des _nd_ oder eigenständig als Kollektivbetrieb.

Ein [Ghost](https://tryghost.org) inklusive Paywall ist schnell aufgesetzt, ein einfaches Design schnell darübergelegt. Mit dem _nd.digital_ gibt es ebenfalls eine App, die man anpassen könnte. Fehlt das Wichtigste: Gute, knallige Inhalte. Journalismus. Und vielleicht eine Mastodon-Instanz für die Belegschaft, um die Botschaft in die Welt zu tragen.

Ob das reicht? Ich kann es wie gesagt nicht einschätzen. Aber man hätte etwas, mit dem man notfalls wie ein Phoenix aus der Asche der Insolvenz erwachsen könnte.

## Was tun!

Vor der Generalversammlung im Juni 2024 habe ich ganz bewusst keinen dritten Anteil gezeichnet, weil ich auf den Plan vom Vorstand warten wollte, wie es weitergeht. Den habe ich nicht wahrgenommen. Es gibt keine Vision, stattdessen herrschen im Großen die Prinzipien "Hoffnung" und "Weiter so".

Ich möchte eine Alternative zur Debatte stellen. Journalismus von links für Junge und für Arbeiter\*innen. Denn in einem sind wir uns sicher einig: Es braucht eine starke linke Zeitung, eine Zeitung mit Haltung in diesen Zeiten. Wenn man nichts tut, gibt es demnächst eine linke Zeitung weniger.

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