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DDC Mapping recommendations

Jakob Voß edited this page Sep 7, 2023 · 1 revision

Zusammenfassung von "EDUG’s recommendations for best practice in mapping involving Dewey Decimal Classification (DDC)"

Link zum PDF: https://edug.pansoft.de/tiki-index.php?page=EDUG+workshops (EDUG Webseite, hier zum Download verfügbar)

Das ultimative Ziel eines Vokabular-Mapping-Projekts ist es, für ein bestimmtes Konzept in einem Quellvokabular ein Konzept in einem anderen (Ziel-)Vokabular zu finden, das in seiner Bedeutung so nah wie möglich an dem ursprünglichen Konzept liegt. Da das Ziel einer exakten Übereinstimmung mit dem Ausgangskonzept nicht immer im Zielvokabular gefunden werden kann, ist es oft notwendig, etwas zu akzeptieren, das nicht perfekt äquivalent ist. Daher ist es immer wichtig, die Art der Beziehung zwischen Ausgangs- und Zielkonzept zu erfassen und zu charakterisieren.

Es gibt zwei primäre Aspekte beim Vokabular-Mapping:

  • Die Auswahl des Konzepts, das die "beste Übereinstimmung" bildet und
  • die Beschreibung der Beziehung zwischen den Konzepten.

Verwiesen wird u.a. auch auf die ISO 25964-2.

Obwohl sich ISO 25964-2 auf Mapping-Aktivitäten konzentriert, bei denen mindestens ein Vokabular ein Thesaurus ist, können die Empfehlungen der ISO-Norm unabhängig von der Art des Vokabulars, das in/aus DDC gemappt wird, angewendet werden.

Im Rahmen der ISO-Norm wird u.a. das HUB-Modell vorgeschlagen:

Das Hub-Modell ist das am besten geeignete Modell für die Abbildung auf/von DDC, da es ein sprachneutrales "Scharniersystem" für die Indizierung und das Retrieval darstellt (dabei ist das Hub-Modell für strukturungleiche Vokabularien geeignet). Es wird davon ausgegangen, dass das Hub-Modell mit einer unidirektionalen Abbildung auf DDC am häufigsten beim Mapping mit DDC verwendet wird; wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die folgenden Empfehlungen auf ein unidirektionales Mapping mit DDC als Zielvokabular.


Mapping-Typen und Beziehungen:

Es werden die folgenden drei ISO-Mapping-Typen empfohlen:

  • äquivalent (gleich oder nahezu gleich/sehr ähnlich),
  • hierarchisch (über- oder untergeordnet) und
  • assoziativ (verwandt) zu verwenden.

Aus diesen Mapping-Typen ergeben sich fünf mögliche Beziehungstypen:

  • exakte Übereinstimmung (=)
  • hohe Übereinstimmung (≈),
  • erweiterte/allgemeinere Bedeutung ("broader": >)
  • spezifischere/engere Bedeutung ("narrower": <) und
  • verwandtes/assoziatives Mapping (~)

Beachte: "Narrower" kommt beim Mapping auf DDC nie zur Anwendung! DDC deckt das gesamte Universum des Wissen ab (d. h. in der Breite). Dementsprechend wird es nie notwendig sein, ein Mapping von einem Quellkonzept auf ein engeres Konzept in DDC abzubilden. Es wird immer möglich sein, ein Quellkonzept Konzept auf eine Klassennummer auf der gleichen konzeptionellen Ebene oder auf ein allgemeineres Konzept abzubilden.

Compound Mappings (1:n):

Zusammengesetzte Zuordnungen beinhalten die Verkettung von mehreren Konzepten, die als eine Verbindung arbeiten (am Quell-/Zielende einer Zuordnung), die auf/von einem einzelnen Konzept (am anderen Ende der Zuordnung) abgebildet wird.

Beachte: Zusammengesetzte Mappings sollten nicht mit mehreren unabhängigen Mappings verwechselt werden, bei denen ein Quell-/Zielkonzept unabhängig auf jedes von zwei oder mehr Konzepten gemappt wird.


Wichtige Prinzipien

  • Bei der Zuordnung zu DDC müssen alle über- und untergeordneten Klassen in der Hierarchie sowie die Überschrift, die Anmerkungen und die relativen Indexüberschriften, die mit jeder Klasse verbunden sind, untersucht werden.
  • Exakte Übereinstimmungen sind anzustreben. Dies sorgt für bidirektionale Zuordnungen, da exakte Äquivalenzzuordnungen per Definition umkehrbar sind.
  • Zuordnung sollte auf die spezifischste DDC-Nummer erfolgen.
  • DDC-Beschriftungen mit mehr als einem Konzept dienen oft nur als Auflistung von Konzepten, die in Unterklassen behandelt werden. Die besten Übereinstimmungen können daher in den Unterklassen und nicht in der generischen Beschriftung zu finden sein.
  • Es besteht die Empfehlung, die Verwendung des Werkzeugs zur Nummernerstellung in WebDewey zu nutzen.
  • Das Mapping auf Hilfstabellen im DDC wird empfohlen.
  • Es ist wichtig, beim Mapping immer die Kontexte der Konzepte zu vergleichen.

DDC-Captions:

Jede Klasse kann als eine Gruppierung ähnlicher Konzepte betrachtet werden, die durch eine Notation repräsentiert wird. Der Grad, in dem ein Konzept die gesamte Klasse repräsentiert, hängt davon ab, wo es dargestellt wird. Es wird unterschieden zwischen:

  • Single Concept Wenn ein einzelnes Konzept in der Beschriftung dargestellt wird, repräsentiert es allein die gesamte Klasse.

Example: 641.38 Honey. “Honey” represents the entire class.

  • Multiple Concepts in which each represents the entire class Wenn mehrere Begriffe in der Beschriftung dargestellt werden, kann jeder Begriff die gesamte Klasse repräsentieren.

Example: 738.3 Earthenware and stoneware. Standard subdivisions are added for either or bothconcepts in the caption. “Earthenware” represents the entire class; “Stoneware” represents the entire class; and “Earthenware and stoneware” represents the entire class.

  • Multiple Concepts in which only one represents the entire class Mehrere Begriffe in der Beschriftung sind dargestellt, aber nicht jeder Begriff repräsentiert die gesamte Klasse. So ist mindestens ein Begriff der Phrase in einer Unterklasse individuell repräsentiert.

Example: 320.53 Collectivism and fascism. Standard subdivisions are added for collectivism and fascism together, [or] for collectivism alone. “Collectivism” represents the entire class, and “collectivism and fascism” together represent the entire class. “Fascism” alone is given individual treatment in 320.533.

  • Concepts which are only partly represented by terms in the caption Umgekehrt können Beschriftungen aus Begriffen oder einer Phrase bestehen, die das/die Konzept(e), die die Klasse repräsentiert, nicht ausreichend beschreiben. Man sollte sich in der Hierarchie nach oben lesen und die Beschriftungen der übergeordneten Klassen einbeziehen, um alle Teile zusammenzubekommen, die im disziplinären Kontext tatsächlich die vorliegende Beschriftung bilden würden.

Example: 220.601 Philosophy and theory. The concept represented in this class would be more accurately represented with the following termsfrom the captions in the upward hierarchy at 220.6 and 220: “Philosophy and theory (related to) interpretation and criticism (of) the Bible”.

Darüber hinaus gibt es noch weitere besondere Fälle (Klassenkonzepte):

  • DDC Class-here notes
  • DDC Including notes
  • DDC Relative Index headings
  • Interdisciplinary and comprehensive class numbers
  • Number Spans in DDC

Siehe hierzu das verlinkte EDUG-Dokument.


Relationship Types and Selection

Exact equivalence (=EQ)

  • Wenn die DDC-Klasse als Ganzes mit dem Konzept aus dem Quellvokabular identisch ist, sollte dies als exakte Äquivalenz (=EQ) abgebildet werden.
  • Wenn die DDC-Beschriftung ein einzelnes Konzept darstellt, das mit dem Konzept aus dem Quellvokabular Vokabular übereinstimmt, sollte dies als exakte Äquivalenz (=EQ) abgebildet werden.
  • Für einzelne Konzepte, die sowohl in den Listen als auch in einer Hilfsvokabular-Tabelle aufgeführt sind, sollten beide Instanzen als exakte Äquivalenz abgebildet werden. Denken Sie daran, den hierarchischen Kontext der DDC-Klasse zu überprüfen. Beachten Sie, dass die gleichzeitige Angabe von Quellbegriff und Beschriftung allein nicht ausreicht - es sollten übereinstimmende Konzepte vorhanden sein.

Inexact equivalence (~EQ)

  • Wenn die DDC-Klasse als Ganzes als eng übereinstimmend, aber nicht als genau gleich wie das Konzept aus dem Quellvokabular angesehen werden kann, sollte dies als ungenaue Äquivalenz (~EQ) abgebildet werden. Konzepte können in mehreren Aspekten übereinstimmen, z. B. können sie in einigen Kontexten äquivalent sein, in anderen nicht, oder die Konzepte können sich überschneiden.
  • Wenn die DDC-Beschriftung mehrere Konzepte enthält, von denen eines mit dem Konzept aus dem Quellvokabular übereinstimmt, sollte dies als ungenaue Äquivalenz (~EQ) abgebildet werden, in SKOS skos:closeMatch.
  • Konzepte in DDC Class-here notes, die mit Konzepten aus dem Quell Vokabular übereinstimmen, sollten als ungenaue Äquivalenz (~EQ) abgebildet werden.
  • Konzepte in Number Spans in DDC, die mit Konzepten aus dem Quellvokabular übereinstimmen, sollten als ungenaue Äquivalenz (~EQ) abgebildet werden, wenn es eine Übereinstimmung mit einer einzelnen umfassenden Zahl gibt.

Broader Mapping (BM)

  • Wenn die DDC-Beschriftung in Relation zum Konzept des Quellvokabulars ein breiteres Konzept darstellt, sollte dies als breiteres Mapping (BM) abgebildet werden, in SKOS skos:broadMatch.
  • Konzepte in DDC Including notes, die mit Konzepten aus dem Quell Vokabular übereinstimmen, sollten als breiteres Mapping (BM) abgebildet werden. Es wird empfohlen, alle Themen in DDC Including Notes gleich zu behandeln ("broader").
  • Mappings auf Number Spans, die nicht umfassend abgebildet werden können, sollten als breiteres Mapping (BM) abgebildet werden

Associative Mapping (RM)

  • Begriffe in "captions", "class-here notes", "including notes" or "Relative Index headings", die durch eine vorbestimmte assoziative Beziehung (d.h. gemäß einer Entscheidung in der Richtlinienanweisung) mit dem Ausgangskonzept in Beziehung stehen, sollten als related Mapping (RM) abgebildet werden.

IM ZWEIFELSFALL NICHT SPEZIFISCH SEIN Alternativ können Sie bei der Auswahl zwischen den vier Beziehungstypen =EQ, ~EQ, BM und RM wählen. Wenn die Art der Beziehung nicht bestimmt werden kann, sollte eine assoziative Zuordnung ("related") als Standard-Beziehungstyp in Betracht gezogen/gewählt werden.


Weiterer interessanter Einstieg in DDC: https://doi.org/10.1515/9783110299250-003 (Verlagsseite); auch abrufbar als PDF über die Webseite der DNB unter der Rubrik "Weitere Informationen": https://www.dnb.de/DE/Professionell/DDC-Deutsch/WasistdieDDC/wasistdieddc_node.html