Leistungsbegrenzung auf Grund des Autos

[Wisley7]

Moin,
Da ich im Sommer bei PV Überschuss 1Phasig lade, und im Winter normal 3Phasig ergibt sich folgendes Problem:
Die Wallbox kann 32A aber der Tesla kann nur 11KW, egal ob 1/3 Phasig. Evcc denkt jetzt bei Zielladung über Tibber, das mit 32A 3Phasig geladen werden kann, und errechnet so die erforderten Zeitslots.
Der Tesla kann aber halt nur 16A 3Phasig.
Ich weiß, in der config kann der max. Strom vom Auto eingestellt werden, aber Gebrauch wird hier die max. Leistung.
vielen Dank
Markus T.

[naltatis]

Was spricht dagegen MaxCurrent beim Tesla auf 16A zu konfigurieren?

[Wisley7]

Weil dann nicht mehr mit 32a 1Phasig geladen werden kann

[naltatis]

32A@1p darfst du in Deutschland doch ohnehin nicht -> Schieflast (max 20A).
Unterschiedliche Current Limits pro Phasenanzahl hatten wir immer mal wieder in der Diskussion. Ist aber schwierig umzusetzen. @andig

[SolarPowerEV]

Ok, wobei auf allen 3 Phasen mit 32 A gleichzeitig einzuspeisen schonmal eine PV-Anlage mit mindestens 22 kWp vorraussetzen würde, bei der auch noch alle Module in dieselbe Richtung zeigen. Das ist dann schon deutlich mehr als der Durchschnitt der PV-Besitzer installiert hat.

Aber ich schließe daraus, dass das Problem primär für das Stadtnetz besteht und nicht für die Hausinstallation.

Und was wäre jetzt, wenn ein Haus (egal ob mit oder ohne PV-Anlage) zwei Wallboxen besitzt an denen zwei Autos gleichzeitig einphasig laden?
Dann würden in dem Haus ja vorschriftskonform pro Auto nur max. 20 A gezogen, in der Summe aber mit 40 A sogar deutlich mehr als die 32 A, sofern der Elektriker die beiden Wallboxen identisch verkabelt und nicht L1 und L2 oder L3 bei einer der beiden Wallboxen vertauscht hat, oder?

[Wisley7]

Ich will doch nur die Möglichkeit haben, dass evcc die ladezeiten anhand der Leistung und nicht anhand des Stromes berechnet.

[VolkerK62]

Ok, wobei auf allen 3 Phasen mit 32 A gleichzeitig einzuspeisen schonmal eine PV-Anlage mit mindestens 22 kWp vorraussetzen würde, bei der auch noch alle Module in dieselbe Richtung zeigen. Das ist dann schon deutlich mehr als der Durchschnitt der PV-Besitzer installiert hat.

Das sollte ja auch nur ein verdeutlichendes Beispiel sein.

Aber ich schließe daraus, dass das Problem primär für das Stadtnetz besteht und nicht für die Hausinstallation.

Richtig, Probleme könnte das im öffentlichen Stromnetz machen.
Wobei ich denke, dass in vielen PV-Systemen diesbezüglich eine Überwachung eingebaut ist.
Wenn ich z.B. 20A@1p aus dem Netz mein Auto lade, dann wird mein Hausspeicher (auch 1p, aber auf einer anderen Phase) NICHT entladen, weil das System auf die Einhaltung der Grenze achtet.

Dann würden in dem Haus ja vorschriftskonform pro Auto nur max. 20 A gezogen,

Schieflastgrenze bezieht sich nicht nur auf E-Autos. Sie gilt Allgemein. Insofern sind 40A auf einer Phase nicht vorschriftskonform.

sofern der Elektriker die beiden Wallboxen identisch verkabelt und nicht L1 und L2 oder L3 bei einer der beiden Wallboxen vertauscht hat

Deshalb sollte man mehrere Wallboxen phasenrotierend anschließen.

[SolarPowerEV]

Ich will doch nur die Möglichkeit haben, dass evcc die ladezeiten anhand der Leistung und nicht anhand des Stromes berechnet.

Dann vielleicht am Winterende den Wert für Deinen Tesla in der evcc.yaml wie von @naltatis vorgeschlagen auf 16 A reduzieren und am Winteranfang wieder auf 32 A hochsetzen. Das ist jetzt vielleicht nicht die allerbequemste Lösung, beseitigt aber effektiv Dein Problem mit der Tibber-Berechnung und erfordert nur 2 kleine Eingriffe pro Jahr. (Ich editiere meine yaml-Datei aktuell fast wöchentlich)

[SolarPowerEV]

Das sollte ja auch nur ein verdeutlichendes Beispiel sein.

Point taken.

Bei halber Einspeisung (nur eine 11 kWp PV-Anlage) würde dann das Delta allerdings über den Nullpunkt geschoben werden und 2 Phasen mit 16 A einspeisen und die dritte Phase sich 16 A ziehen. Wäre das dann für das Stadtnetz immer noch ein Problem? Ich vermute mal ja.

sofern der Elektriker die beiden Wallboxen identisch verkabelt und nicht L1 und L2 oder L3 bei einer der beiden Wallboxen vertauscht hat

Deshalb sollte man mehrere Wallboxen phasenrotierend anschließen.

Und jetzt mag ich den Elektriker, der Anfang 2021 die beiden Alfen Eve mit 22 kW installiert hat, noch weniger. Denn ich erinnere mich noch an die Frage an seinen Mitarbeiter, ob dieser denn auch die zweite Box phasenseitig anders angeschlossen habe, was er verneinte. Ich habe da noch nachgefragt, was das denn bedeuten würde und er meinte, das wäre nur relevant, wenn zwei Autos gleichzeitig nur einphasig laden würden. Für dieses Szenario sah ich damals keinen Grund und habe nicht auf einer Änderung bestanden. Von selbst hat der Elektriker dann auch nichts mehr geändert.
Jetzt bin ich zumindest schlauer und werde mal den neuen Elektriker beim angedachten Umbau des Zählerkastens fragen, ob er da noch etwas umstellen kann.

Wobei, wenn ich so drüber nachdenke, dann müsste sich das doch womöglich auch über die Einstellung von Phase mapping 1 in den "Advanced Settings" im ACE Installer von Alfen lösen lassen, oder? (Den Hilfe-Popup dazu habe ich in den Screenshot mit eingeblendet)

[Wisley7]

Schieflast ist nicht das Problem, da sämtliche anderen Verbraucher wie Wärmepumpe etc. auf den anderen beiden verteilt sind. Und die Wallbox bei mir auf 30A begrenzt ist. Und die 30A auch nur bei voller PV-Leistung geregelt werden.

[andig]

Nach Discussions verschoben

[Wisley7]

Sehe ich das richtig, dass meine Anmerkung nicht mehr betrachtet wird, oder warum ist das jetzt bei discussions?

[premultiply]

Die Signalisierung über das Ladekabel basiert immer und ausschließlich auf der Vorgabe des maximal erlaubten Phasenstroms.
Eine Leistungssteuerung gibt es dabei technisch nicht und ist daher auch so nicht möglich.

[Wisley7]

Deine Antwort hat absolut Nix mit dem hier behandelten Problem zu tun.

[VolkerK62]

@Wisley7

Es kann doch nicht so schwierig sein, dem Fahrzeug eine Leistungsgrenze anstatt eine Stromgrenze zu setzen.

Damit ist es doch aber nicht getan. Manche 11kW Fahrzeuge können 32A@1p, manche nur 16A@1p.
Die Wallbox braucht immer eine Stromvorgabe.
Zur Leistungsberechnung baucht es dann noch die Phasen. Da kommt dann auch noch die automatische Umschaltung ins Spiel.

Mach dir doch mal die Mühe und denk das durch und mach dann einen Umsetzungsvorschlag.
Damit meine ich keinen Programmcode, sondern nur rein den theoretischen Ablauf.

[Wisley7]

Es muss doch nur im Programmcode hinterlegt werden, dass das Fahrzeug nur mit 11kw geladen werden kann, damit evcc eine korrekte Berechnung durchführen kann.
zur Zeit berücksichtigt evcc bei einer Ziellandung den Akkustand, und die Mögliche Ladeleistung der Wallbox.
Wenn also theoretisch 33 Kw/h im Akku noch fehlen, würde evcc bei einer 22kwWallbox, nur ca. 90min laden wollen. Da das Auto aber nur 11kw kann, wird das Auto nicht voll werden.
Mir ist bewusst, dass ich in der yaml beim Fahrzeug eine Strombegrenzung hinterlegen kann, dann kann ich aber nicht mehr 1Phasig über 16a Laden.

theoretischer Ablauf
Fahrzeug X ist angeschlossen, evcc überprüft die maximale Leistung welche für das Fahrzeug hinterlegt ist, evcc plant mit 11Kw und nicht mit 22Kw
Ich weiß nicht, wo da das Problem sein soll
Irgendwo macht evcc ja eine Berechnung anhand vorhandener Ladeleistung und fehlender Kapazität im Akku.
dass die Wallbox nachher einen Stromwert bekommt hat mit der Berechnung ja nix zu tun

[VolkerK62]

Mir ist bewusst, dass ich in der yaml beim Fahrzeug eine Strombegrenzung hinterlegen kann, dann kann ich aber nicht mehr 1Phasig über 16a Laden.

Wie oben schon erwähnt, in der yaml muss nichts geändert werden. Dort stellt man das Maximum ein.
Mit 2 Klicks im WebInterface am Loadpoint kann das maxcurrent geändert werden.

Fahrzeug X ist angeschlossen, evcc überprüft die maximale Leistung welche für das Fahrzeug hinterlegt ist, evcc plant mit 11Kw und nicht mit 22Kw

Hat einen gewissen Charme, beinhaltet aber wieder einen zusätzlichen Parameter, der von den Nutzern gefüllt werden muss.
Allerdings muss auch noch gegen die aktuellen Einstellungen geprüft werden.
Ich lade tagsüber 1p mit Sonne. Wenn dadurch das Ziel nicht erreicht wird, kommt der Rest vor Abfahrt rein. Allerdings schalte ich davor nicht auf 3p um, also max 4,6kW. Wenn evcc mit 11kW rechnet, ist das Auto nicht voll.

[maatinh]

Damit ist es doch aber nicht getan. Manche 11kW Fahrzeuge können 32A@1p, manche nur 16A@1p. Die Wallbox braucht immer eine Stromvorgabe. Zur Leistungsberechnung baucht es dann noch die Phasen. Da kommt dann auch noch die automatische Umschaltung ins Spiel.

Meine amperfied connect.solar kann auch eine Leistungsvorgabe entgegen nehmen und schaltet dann eigenständig die Phasen. Perspektivisch fände ich eine Leistungsvorgabe auch sinnvoll.

[zuszta]

Ich würde gerne die Minimum-Ladeleistung definieren (z.B. 3,0 KW), so könnte man bei wenig Sonne den Speicher mit weniger Verlusten laden. Die Non-plus-ultra wäre: Minimum-Ladeleistung bis der Speicher x%< voll, Minimum-Ladeleistung bis der Speicher x%> voll, und minimum Ladeleistung bei "Batterieunterstütztes Laden"

[Wisley7]

Die Diskussion hat keinen Zweck, mir ist bewusst, wie ich das mit der derzeitigen Programmierung ändern kann.
Es ging mir nie um die Lösung meines Problems, sondern um Verbesserung der Software.
Aber anscheinend werden hier nur Dinge angegangen, welche die Programmierer für sinnvoll halten, und nicht was der User für sinnvoll hält, sonst wäre mein Anliegen ja nicht in „Diskussion“ verschoben wurde.
Langsam ärgere ich mich, dass ich dieses Projekt zum Deutschen Award für Nachhaltigkeit nominiert habe.

[naltatis]

Das wir für dieses Szenario heute keine perfekte Lösung haben, ist uns bewusst. Dieses Thema wurde auch schon mehrfach unter unterschiedlichen Überschriften hier diskutiert und es gab auch Implementierungsvorschläge, die es aus validen Gründen nicht ins Projekt geschafft haben. Bspw: #4072

Aber anscheinend werden hier nur Dinge angegangen, welche die Programmierer für sinnvoll halten, und nicht was der User für sinnvoll hält, sonst wäre mein Anliegen ja nicht in „Diskussion“ verschoben wurde.

Das ist wenig konstruktiv. Bitte schau dich hier in den Issues und Pull Requests einmal um und blätter die Release Notes durch. Ich würde uns ungern vorwerfen lassen, dass wir nicht auf User-Feedback und Vorschläge eingehen. Natürlich kann nicht jede Anfrage umgesetzt werden und wir müssen priorisieren.

Dein Thema ist in Diskussion verschoben worden, weil es für dein Szenario aktuell eine Lösung gibt. Die ist zugegebenermaßen nicht komfortabel, weil händischer Eingriff erforderlich. Löst aber das von dir beschriebene Problem.

[Wisley7]

#4072 hat nicht wirklich was mit meinem Anliegen zu tun.
Aber wieso kann denn die Ladezeit nicht anhand der Max Leistung berechnet werden, und nicht wie bisher anhand des Stromes? In der UI bei Zielladung wird es ja auch mit z.b. @11kW angegeben. Also muss ja schon irgendwo eine Umrechnung von Strom auf Leistung existieren, und das könnte man sich dann sparen.
Und der Wert von MaxStrom beim Fahrzeug in der yaml hat doch effektiv auch nur einen Sinn für die Berechnung von Ladezeiten. Denn das Fahrzeug lädt ja sowieso nicht mit mehr Strom als das Fahrzeug zulässt.

[SolarPowerEV]

Und der Wert von MaxStrom beim Fahrzeug in der yaml hat doch effektiv auch nur einen Sinn für die Berechnung von Ladezeiten. Denn das Fahrzeug lädt ja sowieso nicht mit mehr Strom als das Fahrzeug zulässt.

Das ist so nicht ganz zutreffend. Der niedrigere von den beiden Werten ist der, der sich am Ende durchsetzt. Wenn mein Model Y z.B. auf 16 A steht, und ich habe im UI (oder in der Variable maxcurrent) 10 A gesetzt, dann lädt mein Auto auch nur noch mit 10 A, weil evcc die Wallbox entsprechend drosselt. Und das ist auch ganz praktisch so, denn mein ENYAQ z.B. kennt nur zwei Settings: "Vollstrom" und "Halber Strom". Insofern bin ich sehr froh, dass ich feinere Werte über evcc einsteuern kann.

Dein Berechnungsproblem verstehe ich allerdings. Wenn es Dir wirklich nur um die korrekte Zeitberechnung für das Ende des Ladevorganges geht und nicht um eine tatsächliche Anpassung von Ladeströmen, dann müsste doch sowas möglich sein, oder übersehe ich hier irgendwelche Details?

[Wisley7]

Aber dein Szenario würde ja auch funktionieren, wenn das in der Programmierung mit Leistung und nicht mit Ampere angegeben ist, denn die Steuerung der Wallbox findet ja sowieso über Vorgabe der Ampere statt.
Und irgendwo findet die Umrechnung ja sowieso statt, denn mein Wechselrichter, und ich behaupte jetzt mal alle Wechselrichter liefern keine Ampere Werte sondern Watt. Genauso der Stromzähler.

[diomedon]

Hallo,
Ich stimme hier mit @Wisley7 überein, wenn beim Zielladen das Minimum (#anzahl Phasen & Max ampere),(max kw Auto) berücksichtigt werden würde, wäre das super. Insbesondere in der Übergangszeit ist es super praktisch mit maximal 32A auf einer Phase laden zu können, da die PV Leistung stark schwankt. Dann ist aber das Zielladen ohne zusätzliches Parameterumstellen, nicht zu verwenden.

@naltatis was sind denn die Seiteneffekte von denen du weiter oben gesprochen hast?

Nochmals Danke für die native NRGKick Unterstützung. Funktioniert absolut Mega!

Viele Grüße
Carsten